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Gruppencoaching - ein hidden Champion?




Unbekannte Gruppenmitglieder, dazu der Experimentiercharakter des Formates und etwas Hochachtung vor dem eigenen Erkenntnishunger: schon allein beim Schreiben dieses potentiellen Kontrollverlust-Szenarios löst sich bei mir ein kleiner Fluchtimpuls aus.

Auf der anderen Seite steht das ebenfalls tief verankerte menschliche Bedürfnis nach sozialer Zusammengehörigkeit und Nähe: mit den eigenen Themen in den offenen Austausch zu gehen, dazu angeleitet und begleitet zu arbeiten und von der Gruppendynamik und dem Erfahrungsaustausch in einem geschützten Raum zu profitieren. Klar, wie schön. Wem wird jetzt nicht warm ums Herz?

Mir ist die Arbeit mit Gruppen als Coach inzwischen ganz besonders ans Herz gewachsen. Deshalb ist mir auch ein Anliegen das Format Gruppencoaching tiefer zu beleuchten und Neugierde zu erzeugen.

Ob es die Qualität eines Hidden Champions hat? Entscheide selbst!



Die Macht der Gruppe - oder vom Gefühl nicht allein zu sein.


Beim Gruppencoaching eint das gemeinsame Thema oder die gemeinsame Lebens- oder Berufssituation. In der Regel kennen sich die TeilnehmerInnen vor Beginn des Coachingprozesses nicht. Bei geschlossenen Gruppen bleibt sich die Gruppe über einen Zeitraum treu. In offenen Gruppen gibt es mehr Flexibilität und Impulse.


Zwar ist beim Gruppencoaching das grobe Thema fixiert und die einzelnen Sessions durch die Auswahl der Methode vorgeplant, trotzdem bleibt der Raum für individuelle Erkenntnisse und Reflexion. Denn alle TeilnehmerInnen bleiben bei ihrem eigenen inneren Bild von ihrer Situation und ihres Ziels und arbeiten an ihrem individuell stimmigen Lösungsprozess.


Das Gruppencoaching bietet darüber hinaus den Vorteil, mit den eigenen Erkenntnissen in den Gruppenaustausch zu gehen. Da die Teilnehmer über die Situation oder das Thema verbunden sind, ergeben sich neue und inspirierende Sichtweisen und Perspektiven. Es ist möglich voneinander zu lernen und Unterstützung zu erfahren.

Oft wird die Einsicht „ich bin nicht allein“ als beruhigend und ermutigend empfunden. Auch Humor darf sein und miteinander Lachen ist sehr verbindend, befreiend und setzt jede Menge von den Hormonen frei, die uns zur besten Version von uns selbst machen.

Es braucht etwas Mut und viel Wertschätzung - dann eröffnen sich neue Perspektiven.


Natürlich bedarf es in einer Gruppensituation mit völlig oder teilweise fremden Menschen auch etwas Mut und Vertrauen in die Situation, um sich zu öffnen und Erkenntnisse in der Gruppe zu teilen. Daher sind Freiwilligkeit und Autonomie über die eigene Erlebniswelt wichtige Werte im Gruppensetting. Das eigene Tempo und die eigene Bereitschaft für Tiefe und Öffnung sind maßgeblich. Deshalb ist es mir als Coach wichtig, Einladungen statt Anweisungen auszusprechen und ein „ich möchte nicht“ oder „damit fühle ich mich nicht wohl“ zu akzeptieren.


Die Distanz unter den GruppenteilnehmerInnen kann anderseits auch als angenehm und befreiend erlebt werden. Gerade weil es im Leben abseits dieser Gruppensituation keine Überschneidung gibt, somit keine Rolle eingenommen, keine Leistung erbracht und kein Gesicht gewahrt werden muss, ergibt sich ein geschützter Raum für Authentizität und Erforschen des eigenen Selbst. Dadurch können sich völlig neue Perspektiven und ein verändertes Ich-Erleben ergeben.


Damit diese Ungezwungenheit mit sich Selbst und der Gruppe erlebt werden kann, bedarf es einer Atmosphäre, in der urteilsfrei und wertschätzend genau das sein darf, was gerade ist.


Teil des Gruppenprozesses ist es daher, sich auf die Umgangsformen zu einigen, die in diesem Kontext als stimmig und vertrauensfördernd erlebt werden. Nicht immer müssen dafür notwendigerweise Regeln erstellt werden. Reife und geübte GruppenteilnehmerInnen bringen oft schon das entsprechende Wertebewusstsein für den respektvollen Umgang mit.


Mir als Coach ist es wichtig diesen wertebasierten Rahmen gemeinsam mit den GruppenteilnehmerInnen zu gestalten und zu halten. Meine Funktion ist es empathisch durch die Veranstaltung zu begleiten und auf Augenhöhe zu moderieren. Die Kompetenzverteilung ist wie in jedem Coaching-Setting: Die Methodenkompetenz liegt beim Coach, die Kompetenz zur Lösungsfindung beim Coachee.

Die Analogie vom Buffet: Gruppen ermöglichen Rückmeldung.


„Was macht meine Geschichte mit dir/euch?“ „Was nimmst Du gerade bei Dir wahr?“ „Was hörst du, wenn ich das/etwas von mir Preis gebe?“ „Hast Du / habt ihr sowas auch schon mal erlebt?“ So oder so ähnlich könnten Fragen einer Person an andere GruppenteilnehmerInnen lauten. Darüber entsteht Austausch, zur Verfügung stellen von Resonanzen oder Teilen von ähnlich erlebtem.

Zur Gruppenerfahrung gehört es auch, das eigene achtsame Erleben im Kontakt mit der Gruppe und Einzelnen zu schulen: Was nehme ich wahr? Was höre und sehe ich? Und gibt es dazu eine Resonanz in mir? Möchte ich diese teilen?


Das schult einerseits die Wahrnehmung des eigenen Innenlebens auf Seiten der Gruppenmitglieder, andererseits auch die Abgrenzungsfähigkeit der fragenden Person. Was von den Rückmeldungen nehme ich mit und was lasse ich zurück? Einer meiner geschätzten Dozenten verglich Rückmeldungsprozesse mit einem Buffet: das, was mir schmeckt, lege ich auf meinen Teller, alles andere lasse ich liegen.

Behind the Scenes. Wie Du Dir ein Gruppencoaching bei mir vorstellen kannst.


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Ich biete derzeit Gruppencoaching für Frauen in Veränderungsprozessen:

https://www.integratives-coaching-hamburg.de/gruppencoaching


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